Tagungsankündigung: | Wissenschaftlicher Beirat am Archiv der deutschen Jugendbewegung, Witzenhausen
23.10.2009-25.10.2009, Burg Ludwigstein
Deadline: 16.10.2009
100 Jahre Pfadfinden in Deutschland: Gründung, Entwicklung und Wandel des Pfadfindertums in Deutschland sind nicht nur interessante Facetten der Geschichte von Jugendarbeit und Jugendbewegung, sie spiegeln auch spezifische Probleme der Historie politischer Kulturen wider.
Die deutschen Pfadfinder-Verbände und -Bünde agierten bis in die Zeit ihres Wiederaufbaus nach dem „Dritten Reich“ im Spannungsfeld zwischen Internationalität eines jugend-pädagogischen Entwurfs und der Besonderheit einer nationalgeschichtlichen Jugendkultur im Sinne der Jugendbewegung.
Die Entgegensetzung von „scoutistischen“ und „bündischem“ Pfadfindertum verweist auf diese inneren Konflikte, zugleich auch auf die Vielgestaltigkeit pfadfinderischer Erziehungsideen.
Die Geschichte des deutschen Pfadfindertums ist einbezogen in die historischen Umbrüche, von denen die deutsche Gesellschaft gekennzeichnet war: Vom wilhelminischen Obrigkeitsstaat zur in sich zerstrittenen Weimarer Republik; von dieser zur Herrschaft von „Verführung und Gewalt“ im „Dritten Reich“; von der „Zusammenbruchsgesellschaft“ nach 1945 zur „Umerziehung“ und zum Aufbau eines demokratischen Systems in Westdeutschland.
Das deutsche Pfadfindertum war Objekt und zugleich Subjekt dieser
gesellschaftsgeschichtlichen Vorgänge.
Das Tagungsprogramm finden Sie unter o.g. URL.
Vorbereitung und Leitung:
Dipl.-Päd. Johann P. Moyzes, Varel und Dr. Stephan Schrölkamp, Berlin in Zusammenarbeit mit Dr. Susanne Rappe-Weber, Archiv der deutschen Jugendbewegung
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