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HBO Datenbank - Ausstellung

Ausstellungsthema: Clara Grunwald - ein Leben fuer die Montessori-Paedagogik
Durchführende Institution: Bibliothek fuer Bildungsgeschichtliche Forschung des Deutschen Instituts fuer Internationale Paedagogische Forschung
Ausstellungsbeginn: 22. 11. 2002
Ausstellungsende: 07. 03. 2003
Anprechpartner: Ritzi, Christian
Ausstellungsankündigung: Clara Grunwald – ein Leben für die Montessori-Pädagogik

Eine Ausstellung in der
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung

In der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), wird am 22.11.2002 die von Inge HANSEN-SCHABERG konzipierte und in Zusammenarbeit mit Christian RITZI, BBF, und Regine GLASNECK und Sabine KRUSEN vom Frauentreff Brunnhilde e.V. realisierte Ausstellung zur Erinnerung an Clara GRUNWALD eröffnet.

Clara GRUNWALD (1877-1943) war Mittelschullehrerin an der 1916 eröffneten Luise-Otto-Peters-Schule in Berlin-Friedrichshain und gehörte zu den Protagonistinnen der Etablierung der Montessori-Pädagogik in Deutschland. Sie wurde die Vorsitzende der 1925 gegründeten „Deutschen Montessori Gesellschaft“ (DMG) und initiierte und betreute die Einrichtung von Montessori-Kinderhäusern, Versuchsklassen und privaten Montessori-Schulen in Berlin und leitete Ausbildungskurse.
Aufgrund des berüchtigten „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7.4.1933, das Clara GRUNWALD als Jüdin und Sozialistin zweifach traf, musste sie den Schuldienst verlassen. Die Einrichtungen der Montessori-Pädagogik in Berlin wurden geschlossen, und ab 1. Januar 1936 war die gesamte Montessori-Bewegung in Deutschland verboten. Clara GRUNWALD wurde gemeinsam mit den ihr auf dem landwirtschaftlichen „Umschulungsgut“ für Juden in Neuendorf anvertrauten Kindern in Auschwitz ermordet.

In der Ausstellung soll die Arbeit Clara GRUNWALDS im Kontext der pädagogischen Schulreformbewegung in Berlin in der Zeit der Weimarer Republik dargestellt werden. Dazu gehört auch das Zerwürfnis mit Maria MONTESSORI und der Entzug der Autorisierung für alle der DMG angehörenden Montessori-Einrichtungen in Deutschland, sowie der Richtungsstreit mit dem 1930 unter der Präsidentschaft Maria MONTESSORIS gegründeten „Verein Montessori-Pädagogik Deutschland e.V.“. Damit wird ein erster Ansatz geleistet, lebensgeschichtliche Zeugnisse und Quellen aus der Berliner Versuchsschulgeschichte zusammenzufügen und das Werk Clara GRUNWALDS bildungshistorisch zu würdigen. Zudem werden Exponate der Firma P. Johannes MÜLLER „Werkstätten für Schuleinrichtung, Buch- und Lehrmittel-Verlag“ ausgestellt, die von Maria Montessori das alleinige Herstellungs- und Vertriebsrecht der Montessori-Materialien für Deutschland erhalten hatte. Dank der Unterstützung durch Herrn Prof. Dr. Thomas MÜLLER, Geschäftsführer der VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken und Enkel von P. Johannes MÜLLER, können somit authentische Montessori-Materialien gezeigt werden.

Eröffnung der Ausstellung über Clara GRUNWALD, 22.11.2002, 18.30 Uhr, Warschauer Str. 34-38, 10243 Berlin.
Die Ausstellung wird vom 23.11.2002 bis zum 7.3.2003 von Montag bis Freitag, 10-18 Uhr in der BBF zu besichtigen sein. Ein Ausstellungskatalog wird erstellt.

Ansprechpartner: Christian RITZI, Bibliothek fuer Bildungsgeschichtliche Forschung, Warschauer Str. 34-38, 10243 Berlin, Tel.: 030/29 33 60 34, Fax: 030/29 33 60 25, E-Mail: ritzi@bbf.dipf.de

INGE HANSEN-SCHABERG


Erfassungsdatum: 16. 09. 2002
Korrekturdatum: 10. 05. 2006