Die Seiten werden nicht mehr aktualisiert – hier finden Sie nur archivierte Beiträge.
Logo BBF ---
grün und orangener Balken 1   grün und orangener Balken 3

HBO Datenbank - Ausstellung

Ausstellungsthema: Augustin Keller. Pädagoge - Politiker - Kirchenreformer
Durchführende Institution: Forum Schlossplatz ; Paedagogische Hochschule Aargau ; Historische Gesellschaft des Kantons Aargau
Ausstellungsbeginn: 26. 11. 2005
Ausstellungsende: 29. 01. 2006
Ausstellungsankündigung: Vom 26. November 2005 bis 29. Januar 2006 zeigt das Forum Schlossplatz in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Aargau und der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau die Ausstellung
``Augustin Keller. Pädagoge - Politiker -Kirchenreformer``.
Sie beleuchtet eine facettenreiche Persönlichkeit in einem bewegten Kapitel Schweizer Geschichte. Denn Augustin Keller war Kulturkämpfer, Politiker und Pädagoge zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als der Aargau das Epizentrum grosser politischer Veränderungen war.

Augustin Keller (1805–1883) steht für den radikal-liberalen Aargau des 19. Jahrhunderts: Er war als Denker und Politiker nicht nur Initiant der
Klosteraufhebung und als Pädagoge engagierter Seminardirektor. Vielmehr war Keller auch ein Kämpfer für die Gleichstellung der Juden und ein Mitgründer der christkatholischen Kirche.
Auch Widersprüchlichkeiten gehörten zum Leben und Wirken von Augustin Keller. Dementsprechend überrascht es nicht, dass Kellers Rolle als Politiker und Pädagoge kontrovers beurteilt wird. Doch die Themen, die ihn zeitlebens beschäftigt haben, sind auch heute von grosser Aktualität. Umso mehr fokussiert die Ausstellung am historischen Beispiel die Brisanz, die sowohl im Verhältnis zwischen Kirche und Staat steckt als auch in der Rolle der Bildung bei der ``Erziehung`` mündiger Bürgerinnen und Bürger.

Augustin Keller wurde vor 200 Jahren in Sarmenstorf (AG) geboren. Nach dem Studium an der Universität Breslau wirkte er zuerst als Lehrer am Gymnasium Luzern, ab 1834 als Direktor des Lehrerseminars in Aarau. Als Mitglied des Grossen Rates war er massgeblich an der Ausarbeitung des Schulgesetzes beteiligt.
1841 stellte Augustin Keller den Antrag, im Aargau die Klöster aufzuheben.
Die Klosteraufhebung löste in der damaligen Eidgenossenschaft eine massive Krise aus, so dass nach zahlreichen staatspolitischen Umwälzungen 1848 die heutige Schweiz als liberaler Staatenbund gegründet werden konnte. Keller selber wirkte von 1848 bis 1881 fast ununterbrochen auf nationaler Ebene als National- und Ständerat.
Augustin Kellers pädagogische Hinterlassenschaft ist die Schaffung des
aargauischen Lehrerseminars von 1847, und zwar im weltlich genutzten Kloster Wettingen. Für die Befreiung des Staates von den kirchenpolitischen Fesseln engagierte sich Keller zeitlebens. Im hohen Alter trat er selbst den Kampf gegen das päpstliche Rom an. So wurde er zum Mitgründer der christkatholischen Kirche in der Schweiz.

Keller war in seinen Ansichten und seinem Wirken radikal-liberal und
zugleich als Privatmann tief religiös. Der Blick unter die biografische
Oberfläche zeigt einen Menschen mit grossen politischen Ansprüchen und
persönlichen Widersprüchen, der sich als feuriger Redner und als Schreiber mit spitzer Feder hervortat. Umso mehr war Keller für die politische Karikatur, die zu seinen Lebzeiten ihre Entstehungs- und Blütezeit feierte, eine dankbare Figur.
Ganz in diesem Sinne thematisiert die Ausstellung im Forum Schlossplatz
Augustin Kellers Leben und Wirken zum einen mit ausgewählten historischen Dokumenten und macht den Redner und Schreiber an verschiedenen Hörstationen erlebbar. Zum anderen aber wird das Wirken Kellers in einem zeitgemässen Comic, der eigens für diese Ausstellung von Markus Kirchhofer (Text) und Silvan Wegmann (Zeichnungen) kreiert wurde, nachvollziehbar. Für diejenigen, die Augustin Keller jedoch hautnah erleben wollen, steigt er (alias Walter
Küng, Schauspieler) für theatralische Ausstellungs-Führungen aus dem Grab.

Vernissage
Freitag, 25. November 2005, 19 Uhr.

Öffnungszeiten
Mi / Fr / Sa 12–17 Uhr, Do 12–20 Uhr, So 10–17 Uhr. Geschlossen am 24./25.
Dezember.

Zur Ausstellung erscheint nicht nur ein Buch mit neusten Erkenntnissen aus der Augustin Keller-Forschung. Es gibt auch ein reichhaltiges
Begleitprogramm mit Podiumsdiskussionen zu Bildungsfragen und ein
Theaterstück im Theater Tuchlaube in Aarau.

Nähere Informationen finden Sie unter www.forumschlossplatz.ch/
-
FORUM SCHLOSSPLATZ

Laurenzenvorstadt 3, 5000 Aarau
T 062 822 65 11, F 062 822 67 14
mangold@forumschlossplatz.ch
www.forumschlossplatz.ch

Erfassungsdatum: 28. 11. 2005
Korrekturdatum: 27. 03. 2006