Ausstellungsankündigung: | Berthold Otto gehörte von der Jahrhundertwende bis zum Ende der 1920er Jahre zu den bekanntesten Reformpädagogen in Deutschland. Als radikaler Reformer verwarf er die bestehende Schulorganisation und entwickelte Methoden des Lernens, die von einem natürlichen Lernbedürfnis des Kindes ausgingen. Die beiden pädagogischen Schlüsselbegriffe Ottos „Gesamtunterricht“ und „Altersmundart“ setzte er im Unterricht in der von ihm 1906 gegründeten „Hauslehrerschule“ in Berlin-Lichterfelde um. Diese Schule war unter den pädagogischen Reformern in aller Welt berühmt und viel besucht. Das Gespräch, der „geistige Verkehr mit Kindern“ standen im Mittelpunkt des Lehrens. Ottos Position war, dass das Kind fragt, weil ihm fehlt, was es braucht. Ergänzt wurde der nach dieser Methode erfolgende Gesamtunterricht durch Kurs- bzw. Klassenunterricht. In „Altersmundart“ zu unterrichten und zu schreiben, bedeutete für Otto, komplizierte Sachverhalte so vereinfacht darzustellen, dass Kinder sie verstehen können.
Auch die über 50 Bücher und die von ihm in seinem eigenen Verlag herausgegebene Zeitschrift „Der Hauslehrer“ hatten den Verfasser, seine Ideen und seine pädagogische Praxis bekannt gemacht.
Die Ausstellung basiert auf dem Nachlass Berthold Ottos und einem großen Teil des Schularchivs, die der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung als Schenkung der Berthold-Otto-Schule in Berlin-Lichterfelde 1998 übergeben wurden. Eine Vielzahl bisher unbekannter Dokumente zeigen Berthold Otto als eine originelle und kreative Persönlichkeit und seine Schule als experimentierfreudige Stätte lustvollen Lernens.
Ein Katalog zur Ausstellung ist erhältlich.
Eröffnung: 18. Januar 2007, 18.30 Uhr
Dauer der Ausstellung: 19. Januar bis 18. Mai 2007
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10:00 – 18:00 Uhr
Verkehrsanbindung: S- und U-Bahnhof Warschauer Straße, Endhaltestelle der Tram Linie M10, Bus 142
Ansprechpartner: Christian Ritzi, Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Warschauer Straße 34 - 38, 10243 Berlin,
Tel.: (030) 29 33 60-34, Fax: (030) 29 33 60-25, E-Mail: ritzi@bbf.dipf.de.
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