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HBO Datenbank - Projekt

Projektleiter, Anprechpartner: Herrlitz, Prof. Dr. Hans-Georg
Name des Projektes: Das Ausland als Argument in der pädagogischen Reformdiskussion
Vorauss. Abschluss: 2000
Anschrift, Institut: Georg-August-Universität, Pädagogisches Seminar, Baurat-Gerber-Str. 4/6, 37073 Göttingen
Darstellung des Forschungsvorhabens:   

Unter dem o. a. Titel hat Bernd ZYMEK 1975 eine Analyse der internationalen Berichterstattung deutscher paedagogischer Zeitschriften im Zeitraum 1871 - 1952 vorgelegt, und zwar auf der Grundlage einer statistischen und inhaltlichen Auswertung von ueber 2000 Aufsaetzen in 29 ausgewaehlten Fach- und Verbandsorganen. ZYMEK zeigt, dass sich in Deutschland seit dem Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der europaeischen und nordamerikanischen Schulreformbewegung ein internationaler paedagogischer Diskurs herausgebildet hat, der in der deutschsprachigen Fachpublizistik zu einer kontinuierlichen Beschaeftigung mit dem auslaendischen Erziehungs- und Bildungswesen fuehrte. Dabei wird deutlich, dass die Beschaeftigung mit internationalen Entwicklungen vor allem aus bildungspolitischem und schulpraktischem Interesse erfolgte, d. h. ueberwiegend in der schlichten Absicht, die eigene Position mit dem "Ausland als Argument" zusaetzlich zu rechtfertigen oder gar zu immunisieren. Die Auseinandersetzung mit auslaendischen Bildungstheorien scheint demgegenueber sekundaer geblieben zu sein, und nur bei wenigen deutschen Autoren (z. B. Franz HILKER oder auch Heinrich ROTH) bekam das Konzept einer internationalen paedagogischen Forschung auch eine kritische Funktion gegenueber der bildungspolitischen Passivitaet und Restauration in den drei westlichen Besatzungszonen und in der jungen Bundesrepublik zugewiesen. 

Die Untersuchung ZYMEKS endet leider mit dem Jahr 1952 und hat bedauerlicherweise bislang keine Fortsetzung gefunden. Doch gerade die letzten vier Jahrzehnte , in erster Linie die "reformeuphorischen" 60er und 70er Jahre, scheinen mir fuer die Frage nach dem "Ausland als Argument" ein besonders ergiebiges Untersuchungsfeld zu sein: 

Wie haben sich mit den internationalen Beziehungen und den technischen und organisatorischen Kommunikationsmoeglichkeiten die Voraussetzungen fuer internationale paedagogische Kontakte und Informationen weiterentwickelt? 
Ist die Rangskala der paedagogisch interessanten "Vergleichslaender" unveraendert geblieben oder hat sie sich (moeglicherweise unabhaengig von aussenpolitischen Machtkonstellationen) seit 1952 veraendert? 
Welche Themenschwerpunkte sind neuerdings dominant geworden und welches Interesse fand die Bildungstheorie des Auslandes im Vergleich zu schulpolitischen, schulorganisatorischen und didaktischen Problemen? Sind im internationalen Diskurs der vergangenen vier Jahrzehnte neue Argumentationsstrategien festzustellen? 

benutzte Materialien:  

Folgende Zeitschriften im Zeitraum 1953 - 1997 sollen statistisch und inhaltsanalytisch ausgewertet werden: 
Bildung und Erziehung - Paedagogische Rundschau - Sammlung / Neue Sammlung - Zeitschrift fuer Paedagogik - 
Die Deutsche Schule - Die hoehere Schule - und vergleichsweise: - Volkshochschule im Westen - Paedagogik / 
DDR 

Status:  

Aufsaetze 

 

Erfassungsdatum: 10. 06. 1999
Korrekturdatum: 02. 04. 2004